Willkommen auf meinem Blog! Hier möchte ich dir einige Tipps und Erfahrungen für eine Israel Rundreise mitgeben. Israel liegt an der Ostküste des Mittelmeers und grenzt an den Libanon, Syrien, Jordanien und Ägypten. Die Hauptstadt Jerusalem zählt zu einer der historischsten Städte der Erde.
Leider ist die Politik und die Historie des Landes durch den andauernden israelisch-palästinensischen Konflikt geprägt. Nichtsdestotrotz gelten die zentralen Regionen um Tel-Aviv und Jerusalem als sicher und gut bereisbar. Heilige Stätte, faszinierende Landschaften und eine atemberaubende Aussicht am Toten Meer erwarten dich.
Wir entschieden uns 2018 für eine Rundreise durch Israel und bereisten die Regionen um Tel-Aviv, Jerusalem und dem Toten Meer. Unsere Rundreise ging 8 Tage durch das Land und begeisterte uns so dermaßen, dass wir dir nur empfehlen können, dieses wunderschöne Land auf deine Reiseliste zu setzen!
ACHTUNG: Bitte beachte aufgrund der Corona Pandemie die Hinweise und Reisebeschränkungen des Auswärtigen Amtes Deutschlands.
Inhaltsverzeichnis
Reisezeit
Einreisebestimmungen
Sprache
Fortbewegung
Sicherheit
Reiseroute
Reisebericht: Tel Aviv – Jerusalem – Totes Meer
Kosten
Die beste Reisezeit für Israel
Grundsätzlich gelten die Monate April bis Oktober als beste Reisezeit für Israel. In den Sommermonaten von Juni bis September kannst du einen schönen Badeurlaub in Tel-Aviv verbringen, die Temperaturen steigen bis ca. 32 Grad an. Die Monate im Frühjahr, April und Mai, sowie der Oktober gelten als die besten Monate für einen Aktivurlaub. Die Temperaturen sind dann nicht ganz so heiß wie in den Sommermonaten und du kannst entspannt eine Städtetour machen.
Wir selbst waren Ende März in Israel und hatten sehr angenehme Wetterbedingungen, die meiste Zeit konnten wir tagsüber im T-Shirt rumlaufen. Das Meer war zwar noch sehr kühl, bot aber eine sehr erfrischende Abkühlung an einem der heißeren Tage am Strand.
Einreisebestimmungen Israel
Mit einem noch mindestens 6 Monate gültigem Reisepass können deutsche Staatsbürger ohne Visum für 90 Tage in Israel bleiben. Falls du bereits vorher eine Reise in ein arabisches Land oder dem Iran gemacht hast und dies im Reisepass vermerkt ist, musst du mit einigen Sicherheitsfragen über die Reise durch israelische Sicherheitsbeamte rechnen.
Da in unserem Reisepass bereits ein Aufenthalt in Marokko vermerkt war, wurden wir hierüber nochmal explizit bei der Ausreise befragt. Der Beamte stellte uns Fragen zum Grund der Reise, Aufenthaltsorten und Kontakten in Marokko. Die Befragung machte uns ein etwas mulmiges Gefühl, nach ein paar Minuten konnten wir dann aber weiter durch den Sicherheitsbereich zu unserem Flieger.
Sprache in Israel
Die wichtigsten Sprachen in Israel sind Hebräisch und Arabisch. Als Tourist kommst du mit Englisch gut zurecht. Besonders die jüngeren Israelis lernen in den Schulen Englisch und werden dich daher gut verstehen.
Fortbewegung in Israel
Bus: eine Variante der Fortbewegung ist es, das Busnetz in Israel zu nutzen. Alle bedeutenden Orte werden mit Bussen angefahren und du kommst recht komfortabel von A nach B. Das größte Busunternehmen in Israel ist „Egged“. In Tel-Aviv sowie Jerusalem gibt es große Busbahnhöfe, von denen alle Busse abfahren. Am Busbahnhof gibt es Ticketschalter, an denen du deine Tickets kaufen kannst. Geht also zum Busbahnhof, kauf dein Ticket und lauf dann zum entsprechenden „Gate“. Es ist alles klasse ausgeschildert.
Wir sind mit dem Bus von Tel-Aviv nach Jerusalem gefahren und haben ca. 12 Euro bezahlt. Von Jerusalem ging es dann weiter zum Toten Meer, was uns nochmal ca. 9 Euro gekostet hat. Du kannst dir statt des Einzeltickets auch direkt ein 10er Ticket kaufen, falls du viele Busfahrten geplant hast. Auf den eben erwähnten Routen haben wir schon wahnsinnig schöne Landschaften gesehen. Haltestellen am Toten Meer sind recht rar, daher musst du zur Not auf dem Rückweg etwas laufen bis die nächste Haltestelle kommt. Wir hatten am Toten Meer leider das Pech auf dem Rückweg, dass der erste Bus bereits voll war und einfach an unserer Haltestelle vorbeigefahren ist.
Zug: die zweite Variante ist die Zugverbindung. Israel hat ein ebenfalls sehr gut ausgebautes Zugnetz. Du kannst von Tel-Aviv nach Jerusalem, in den Norden nach Haifa und in den Süden per Zug fahren. Zum Toten Meer gelangst du allerdings nur per Bus von Jerusalem. Der Betreiber des Zugnetzes ist „Israel Railways“ mit einer sehr hohen Pünktlichkeitsstatistik. Zudem ist Zug fahren sehr günstig, du zahlst vom Flughafen Tel-Avivs in die Stadt nur ca. 3-4 Euro und eine Fahrt nach Jerusalem kostet dich nur knapp 6 Euro.
Es gibt in den Zügen insgesamt nur eine Klasse. Der Komfort ist sehr gut. Du hast bequeme Sitze, Steckdosen und WLAN. An den Bahnhöfen in Israel gibt es Ticketautomaten, an denen du deine Tickets ganz normal in Papierform kaufen kannst oder du legst dir eine so genannte „Rav Kav“ zu. Dies ist eine Karte, die du im Vorhinein mit einem gewissen Betrag beladest und hinterher bei der Zugfahrt nur noch gegen das Bezahlgerät hältst. Beim Kauf einer solchen Karte musst du deinen Reisepass mitnehmen. Du bezahlst in Israel immer für eine bestimmte Strecke und kannst dir den entsprechenden Zug dann selbst aussuchen. Good to know: ab 30 Minuten Verspätung gibt es eine Freifahrt, ab 60 Minuten Verspätung zwei Freifahrten – einfach zum Bahnhofsschalter gehen!
Mietwagen: eine sehr schöne Option ist der Mietwagen, um auf eigene Faust durch die Landschaften Israels zu fahren. Das ist in Israel problemlos möglich, die Straßen sind gut ausgebaut und die Regionen um Tel-Aviv, Jerusalem und dem Toten Meer sind sehr sicher. Etwas ungemütlich kann es nur durch einige ungeduldige Drängler auf den Straßen werden. Nicht beirren lassen und selbstbewusst weiterfahren. In den Großstädten Tel-Aviv und Jerusalem ist die Parkplatzsituation zudem nicht ganz einfach. Viele Parkplätze, die nur mit Parkschein verfügbar sind, können nicht durch Ausländer gebucht werden. Wir empfehlen dir: park etwas außerhalb und lauf den Rest in die Stadt.
Der deutsche Führerschein reicht in Israel aus. In den Städten sind 50 Km/h und außerhalb der Städte meistens 90 Km/h erlaubt. Solltest du doch mal einen Strafzettel bekommen, ist dieser in einer der Postfilialen bezahlbar. Ein gutes Angebot für einen Mietwagen beispielsweise ab Tel-Aviv für eine Woche beginnt ab 170 Euro zuzüglich Benzin.
Wie auch sonst überall empfehlen wir dir, darauf zu achten, dass du keine Selbstbeteiligung bei der Vollkaskoversicherung hast und auch sonst alles abgesichert ist. Geh nach Rezensionen und such dir einen seriösen Anbieter aus. Dann kann das Abenteuer los gehen!
Noch ein grundsätzlicher Tipp zum Thema Fortbewegung: in Israel hast du einmal wöchentlich Sabbat. Der wöchentliche Ruhetag, nicht wie in Deutschland am Sonntag, beginnt am Freitagabend mit Sonnenuntergang und endet am Samstagabend mit Sonnenuntergang. Der Sabbat wird in Israel sehr ernst genommen, aus diesem Grund finden öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Zug wenig bis gar nicht statt. Daher musst du in dieser Zeit auf Taxis und Sammeltaxis umsteigen.
Sicherheit in Israel
Wie oben bereits erwähnt ist die innenpolitische Lage noch immer stark durch den israelisch-palästinensischen Konflikt geprägt. Meide daher unbedingt die Grenzgebiete zum Gazastreifen, zu Jordanien, Ägypten und zum Libanon. Aktuell kommt es immer noch zu Beschuss aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet. Meide außerdem Reisen in das Westjordanland.
Des Weiteren warnt das auswärtige Amt vor Reisen durch Ost-Jerusalem, insbesondere an Feiertagen könnte es hier zu Auseinandersetzungen kommen. Dies bezieht sich auf den Tempelberg/Haram Al Sharif und auf die Altstadt. Das hört sich aber erstmal schlimmer an als es ist. Wenn du die aufgelisteten Gebiete meidest und die Regionen um Tel-Aviv, Jerusalem und dem Toten Meer bereist, wirst du eine sehr schöne Zeit in Israel erleben!
8-tägige Israel Reiseroute (Tel-Aviv – Jerusalem – Totes Meer)
Wir haben uns 2018 für eine 8-tägige Reise durch Israel entschieden und waren damit vollstens zufrieden. Während der 8 Tage hast du ausreichend Zeit, um die drei Regionen zu erkunden und dir ein schönes Bild vom Land im nahen Osten zu machen.
Ort | Aufenthaltsdauer |
---|---|
Tel-Aviv | 3 Tage |
Jerusalem | 1 Tag |
Totes Meer | 1 Tag |
Tel-Aviv | 3 Tage |
Reisebericht Israel:
Die meisten Flüge nach Israel steuern Tel-Aviv an. Wir sind von Düsseldorf für 200 Euro pro Person hin und zurück geflogen. Eine Zwischenlandung haben wir in Kiev, der Ukraine, gemacht. Es gibt natürlich auch viele Direktflüge, ist alles eine Frage des Geldes.
Transfer Ben Gurion Airport – Tel-Aviv
Für den Weg vom Flughafen „Ben Gurion“ in Tel-Aviv bis in die Stadt hast du verschiedene Möglichkeiten. Mit dem Taxi kostet der Weg ca. 30 Euro, nach Jerusalem sind es von hier knapp 60 Euro. Da diese Variante sehr kostenintensiv ist, fiel das Taxi für uns raus.
Nächste Möglichkeit: der Zug. Dieser fährt nach Tel-Aviv und nach Jerusalem und ist sehr günstig (die Fahrt nach Jerusalem kostet nur knapp 8,00€). Da der Zug allerdings nicht mehr nach 22:00 Uhr fährt und wir zu einem späteren Zeitpunkt landeten, blieb uns nur noch eine Variante.
Mit der Buslinie 475 sind wir dann für etwa 3,00-4,00€ pro Person bis zur „New Central Bus Station“ in Tel-Aviv gefahren und von dort aus zu unserer Unterkunft gelaufen. Die Tickets für den Bus kaufst du ganz einfach beim Fahrer.
Die Moderne in Tel-Aviv
Tel-Aviv befindet sich am Mittelmeer im Westen Israels und ist mit etwa 420.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie gilt als Partymetropole des mittleren Ostens und eignet sich ideal für einen Strandurlaub. Die vielen jungen Israelis machen Tel-Aviv zu einer modernen und liberalen Studentenstadt. Historisch betrachtet bietet Tel-Aviv nicht ganz so viel wie Jerusalem, sollte aber trotzdem auf jeder Bucket-List für einen Israel Trip stehen.
Wie der Rest des Landes ist Tel-Aviv sehr modern ausgebaut, was sich z.B. durch das hervorragende Mobil- und WLAN-Netz bemerkbar macht. Für die Fortbewegung in Tel-Aviv kannst du entweder ein Leihfahrrad(Kosten pro Tag ca. 4,00-5,00€) oder den Zug für längere Strecken nehmen. Es gibt über 150 Leihstationen für Fahrräder und die Radwege sind sehr gut ausgebaut. Die restlichen Strecken sind wir alle zu Fuß gelaufen.
Kommen wir zu meinen Tel-Aviv Highlights:
Jaffa: so wird die Altstadt von Tel-Aviv bezeichnet. Sie liegt südlich vom Stadtzentrum und kann gut zu Fuß erreicht werden. Viele alte und bunte Gassen und einen wirklich schönen Ausblick auf die Skyline von Tel-Aviv erwarten dich hier. Eine Attraktion in der Altstadt ist zudem der Glockenturm. Hier starten täglich um 11:00 und 14:00 Uhr Touren, die durch die Altstadt führen.
Strand: der Strand vor dem Stadtzentrum Tel-Avivs ist wirklich sehr schön. Bei gutem Wetter verbringen hier viele junge Leute den Tag. Wir haben dort ebenfalls einige sonnige Stunden verbracht. Direkt am Strand findest du etliche Cafés. In den Abendstunden kannst du einen unfassbar schönen Sonnenuntergang beobachten. Setz dich abends einfach in den Sand und genieß die Zeit!
Strandpromenade: am Strand befindet sich die Strandpromenade, die vom Norden der Stadt bis nach Jaffa führt. An der Skyline Tel-Avivs entlang kannst du einen schönen Spaziergang unternehmen. Zudem führt die Strandpromenade am „Charles Clore Park“ vorbei, einem kleinen Park zum entspannen.
Rothschild Boulevard: die Aushängestraße der Stadt. Zwei Straßen umgrenzen einen Fußgänger-, einen Radweg und eine Grünfläche. Die Straße zieht sich lange durch die Stadt. Du siehst hier viele für Tel-Aviv typische Bauten im Bauhaus-Stil, unzählige Cafés und Restaurants. Der Rothschild Boulevard führt dich geradewegs in das Ausgehviertel Tel-Avivs.
Einfach Richtung Süden gehen und du gelangst zu einigen der vielen Bars und Discotheken. Einen Abend waren wir im „Breakfast Club“ feiern. Hier haben wir bis in die Morgenstunden zu elektronischer Musik getanzt und können den Club durchaus empfehlen.
Carmel Market: ein traditioneller, klassischer Markt mit unzähligen Ständen und Essensmöglichkeiten. Du kannst hier Gewürze, Souvenirs oder Klamotten kaufen. Der Markt erstreckt sich über mehrere Straßen und kleine Gassen. Lass dich einfach von der Menge treiben und genieß das Spektakel!
Hafen: nördlich des Stadtzentrums und der Strandpromenade gelangst du zum Hafen von Tel-Aviv. Hier gibt es viele Yachten, Boote und eine Menge Restaurants.
Jarkon-Afek-Nationalpark: wenn du vom Hafen Richtung Osten läufst, kommst du zu diesem riesigen Park in der Nähe des Stadtzentrums. Der Park wird durch den „Yarkon River“, einem kleinen Fluss, geteilt. Als wir dort waren, war wenig los und man konnte sich vom Großstadtgewusel eine Auszeit nehmen. Du triffst hier einige Jogger und Spaziergänger an. Ideal, um in entspannter Atmosphäre ein Buch zu lesen!
Florentin-Viertel: nordöstlich der Altstadt „Jaffa“ befindet sich das Künstlerviertel. Ein aufstrebendes Viertel mit sehr viel Street-Art an den Wänden. Einige Künstlergalerien und gemütliche Bars sind hier vorzufinden.
Tel-Aviv Museum of Art: das Tel-Aviv Museum of Art ist ein Muss für jeden Kunstinteressierten. Es befindet sich direkt im Stadtzentrum unweit des Rothschild Boulevards. Schon das Gebäude bietet eine einzigartige Architektur. Wir haben hier einen Nachmittag verbracht und können euch das Museum wärmstens ans Herz legen. Kinder zahlen keinen Eintritt, Studenten zahlen ca. 10,00€ und Erwachsene ca. 13,00€ Eintritt.
Kulinarische Küche: der letzte Punkt auf unserer Liste bezieht sich auf die gesamte kulinarische Küche. Tel-Aviv ist bekannt für sein herausragendes Essen. Von Falafel über Hummus und veganer Küche findet hier jeder etwas für seinen Geschmack.
Für einen Imbiss zwischendurch gibt es an jeder Ecke leckeren Schawarma, ein Fleischgericht, das einer Dönertasche ähnelt. Wir haben uns in die israelische Küche verliebt und können dir nur empfehlen, ganz traditionell israelisch essen zu gehen!
In Tel-Aviv sind wir, um zu unserem nächsten großen Highlight zu gelangen, zum Busbahnhof gelaufen und von dort mit dem Bus nach Jerusalem gefahren. Die Buslinie 405 fährt von der „Tel-Aviv Central Bus Station“ auf der Plattform 603 oder 607 zur „Jerusalem Bus Station“ und benötigt ca. 1,5 Stunden. Das Ticket haben wir am Ticketschalter im Busbahnhof gekauft und kostete uns ca. 12,00€. Die Busse sind einigermaßen komfortabel und bieten sogar WLAN.
Traditionelles Jerusalem
Jerusalem befindet sich im östlichen Landesinneren und liegt zwischen Mittelmeer und Totem Meer. Mit fast 900.000 Einwohnern ist es die größte Stadt des Landes. Die Altstadt ist in ein jüdisches, christliches, armenisches und muslimisches Viertel aufgeteilt.
Offiziell ist Jerusalem die Hauptstadt des Landes, wird aber als solche nur von Israel, den USA und Honduras anerkannt. Ost-Jerusalem wird vom Staat Palästina als Hauptstadt beansprucht. Diese Gegebenheiten führen zu ständigen Unruhen in der Region Jerusalems und dem Rest des Landes. Bereits unter dem Punkt Sicherheit haben wir dich auf einige Dinge aufmerksam gemacht.
Anfangs waren wir aufgrund der Unruhen noch recht skeptisch, ob wir die Stadt mit in unseren Reiseplan nehmen. Letztendlich haben wir es gewagt und keine Sekunde bereut. Zu keinem Zeitpunkt haben wir uns unwohl oder gefährdet gefühlt. Angekommen sind wir mit dem Bus an der „Jerusalem Central Bus Station“. Von dort aus sind wir in die Stadt gelaufen.
Kommen wir zu meinen Jerusalem Highlights:
Klagemauer: die wahrscheinlich bekannteste religiöse Stätte in Jerusalem. Die Klagemauer liegt inmitten der Altstadt und ist definitiv ein Must-See bei einer Jerusalem Tour. Bevor du zur Klagemauer kommst, musst du einen Sicherheitsbereich, mit einem Metalldetektor ausgestattet, passieren. Rund um die Klagemauer wirst du viele Soldaten mit Maschinengewehren sehen, lass dich hierdurch nicht irritieren, es ist ja zu deinem eigenen Schutz.
Um nah an die Klagemauer zu kommen, musst du auf der Treppe hinunter eine Kippa überziehen. Diese werden kostenlos verteilt. Deine Kleidung sollte zudem angemessen sein, keine knappen und kurzen Höschen. Viele Menschen stecken Zettel mit Gebeten und Wünschen in die Mauerritzen und erhoffen sich, dass Gott diese erhört.
Zweimal im Jahr werden die Zettel abgeholt und am Ölberg vergraben. Wenn du vor der Klagemauer stehst, gibt es links einen Gang in eines der Gebäude. Im Inneren beten viele orthodoxe Juden, ein sehr interessanter Anblick.
Altstadt: in der Altstadt findest du die bereits erwähnte Klagemauer, den Tempelberg, Kirchen, Moscheen, Museen und viele weitere historische Gebäude. Wie in Tel-Avivs Altstadt wird auch hier eine kostenlose Tour angeboten. Diese finden täglich um 11:00 und 14:00 Uhr statt und starten am „Jaffa Gate“.
Aufgeteilt ist die Altstadt in das christliche, jüdische, armenische und muslimische Viertel, wobei jedes Viertel seinen ganz eigenen Flair vermittelt. Die Altstadt ist umkreist von einer prächtigen Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert und bietet einen faszinierenden Anblick. Die Gassen wirken ähnlich wie die in Marokko.
Nice to know: es ist sogar möglich, einen Rundgang über die Stadtmauer zu machen und einen Anblick von oben über die Altstadt zu erhaschen.
Grabeskirche: im christlichen Viertel der Altstadt findest du die Grabeskirche. Laut christlichem Glauben soll Jesus hier gekreuzigt und begraben worden sein. Hier befindet sich zudem der „Golgathafelsen“, an dem Jesus starb. Der Zugang zur Kirche ist kostenfrei, du solltest aber am besten früh morgens herkommen, da der Andrang sehr groß ist.
Tempelberg: den Tempelberg in der Nähe der Altstadt kennen wahrscheinlich die meisten von Bildern. Vor 2000 Jahren wurde er von Herodes errichtet. Heute steht dort der Felsendom mit der goldenen Kuppel. Dieser Ort zählt zu den umstrittensten heiligen Orten der Welt, da Judentum, Christentum und Islam diesem Ort unterschiedliche historische Bedeutungen zusprechen. Uneingeschränkten Zugang haben hier nur Muslime.
Ansonsten kannst du außerhalb der Gebetszeiten sonntags bis donnerstags von jeweils 7:30 Uhr – 11:00 Uhr und 13:30 Uhr – 14:30 Uhr Zugang bekommen. Wir waren leider zur falschen Zeit vor Ort und wurden nicht hineingelassen.
Ölberg: der Ölberg befindet sich östlich des Tempelbergs. Der über 800 Meter hohe Berg ist größtenteils mit jüdischen Gräbern bedeckt und beherbergt einige Kirchen, die meist öffentlich zugänglich sind. Von der Aussichtsplattform aus bietet sich das typische Fotomotiv von Jerusalem mit dem herausragenden Felsendom und seiner goldenen Kuppel.
Jad Vaschem: eine Gedenkstätte im Westen der Stadt. Du findest ein Museum und eine Halle, die an den Holocaust erinnert.
Nach unserem Einblick in die Historie Jerusalems sind wir zu Fuß zurück zur „Jerusalem Bus Central Station“ gelaufen und haben von dort aus den Bus Richtung Totem Meer genommen.
Transfer Jerusalem – Totes Meer
Von Jerusalem aus fährt die Buslinie 486 von der Plattform 5 direkt zum Toten Meer. Die Einzelfahrt kostet dich ca. 9,00€. Die Haltestelle am Toten Meer heißt „Ein Gedi“ und die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden. Ein Gedi ist eine Oase in der judäischen Wüste und ist mittlerweile ein Naturschutzgebiet.
Die Faszination des Toten Meeres
Das Tote Meer grenzt an Jordanien, das Westjordanland und eben Israel. Es hat eine Länge von 67 Km, eine Breite von 18 Km und eine maximale Tiefe von über 300 Metern. Von der israelischen Küste kann man bis auf die gegenüberliegende Küste Jordaniens schauen, ein unfassbar schöner und weitläufiger Anblick!
Das Besondere am Toten Meer ist der Salzgehalt, bis zu 33%! Im Vergleich dazu hat das Mittelmeer beispielsweise einen durchschnittlichen Salzgehalt von 3,8%. Aus diesem Grund kannst du dich problemlos auf dem Wasser liegend umhertreiben lassen. Fische gibt es hier keine, lediglich einige Mikroorganismen können in diesem Wasser überleben.
Am Toten Meer gibt es einige wenige öffentlich zugängliche Strandabschnitte. Einer davon befindet sich in der Nähe der Haltestelle „Ein Gedi“. Zugegebenermaßen haben wir keinen dieser Strandabschnitte gefunden und sind quer-feld-ein zum Wasser gelaufen, dazu aber gleich mehr.
Solltest du einen dieser öffentlich zugänglichen Strandabschnitte finden, solltest du beim Baden unbedingt einige Sicherheitsvorschriften beachten:
- Aufgrund der hoch konzentrierten Mineralien, die sich im Toten Meer befinden, kann das Verschlucken des Wassers für den Menschen giftig sein ––> Mund zu! Aus diesem Grund auch nicht tauchen oder sonstige Tätigkeiten unter Wasser durchführen. Das Wasser brennt zudem stark in den Augen.
- Die Luftfeuchtigkeit ist extrem gering und die Temperaturen können hier im Sommer bis auf 50 Grad ansteigen. Zusätzlich knallt die Sonne unermüdlich auf deinen Körper. Nimm daher ausreichend Sonnenschutz und genug zu trinken mit!
- Am Ufer und am Rand des Toten Meeres bilden sich aufgrund des hohen Salzgehalts Salzkristalle und Salzablagerungen. Diese können messerscharf sein und schlitzen euch schnell die Füße auf. Wer hat, sollte sich daher Badeschuhe oder FlipFlops einpacken!
Zurück zu unserer Ankunft am Toten Meer: wir stiegen an der Haltestelle „Ein Gedi“ aus und überlegten uns, in welche Richtung wir gehen sollen, denn weit und breit sahen wir nur Wüstenlandschaft. Wir gingen los und kamen zum Ein Gedi Naturreservat.
Ein Gedi Naturreservat: hier kannst du einen Wanderweg hinauflaufen, es gibt einige Tierarten zu sehen und du wirst ein paar kleinere Wasserfälle entdecken. Von oben hast du einen schönen Ausblick auf das Tote Meer. Der Eintritt kostet ca. 6,00€ für Studenten und knapp über 7,00€ für Erwachsene. Der Besuch lohnt sich und wir können den Abstecher nur empfehlen.
Nachdem wir den Wanderweg wieder hinunterliefen und uns am Ausgang des Naturreservats befanden, überlegten wir erneut, in welche Richtung laufen wir? Da keine Ausschilderungen für öffentliche Strandabschnitte vor Ort waren, liefen wir einige Zeit die Straße entlang. Leider kam rein gar nichts.
Letztendlich gingen wir nach einiger Zeit in der knallenden Sonne quer-feld-ein Richtung Wasser. Wir gingen einige Abhänge hinunter bis wir am Wasser ankamen. Und siehe da: zwei weitere Personen hatten sich ebenfalls hierher verirrt. Am Wasser zogen wir die Klamotten aus und wollten baden gehen. Unbedacht ging ich barfuß ins Wasser, sackte sofort im Schlamm ein und zog mir an einer der messerscharfen Salzablagerungen eine Schnittwunde am Fuß zu.
Aus eigener Erfahrung können wir nun sagen: du kannst nur an den öffentlich zugänglichen Strandabschnitten baden und solltest dir passendes Schuhwerk fürs Wasser mitnehmen. Nichtsdestotrotz verbrachten wir knapp zwei Stunden am Ufer und genossen einfach nur die Aussicht auf das Meer, die Wüstenlandschaft und das gegenüberliegende Jordanien.
Im Anschluss sind wir den Weg zurück durch eine verlassene Ortschaft vor dem Naturreservat (es übernachten hier wohl einige Camper) zur Bushaltestelle gelaufen. Der erste Bus war anscheinend voll, der Busfahrer hielt nicht an und wir nahmen den folgenden Bus zurück nach Jerusalem.
Dieser Ausflug hat sich zu 100% gelohnt und wir können dir nur empfehlen, pack das Tote Meer auf deine To-Do-Liste!
Von Jerusalem aus sind wir mit dem Bus zurück nach Tel-Aviv gefahren und haben die Rundreise dort ausklingen lassen. Von Tel-Aviv ging es dann über die Ukraine zurück nach Düsseldorf.
Kosten in Israel
Das Preisniveau Israels ist vergleichbar mit dem von Deutschland. Israel gilt eher als teures Reiseland, ist aber jeden Penny wert! Du zahlst hier in der Landeswährung Schekel. 1,00€ entspricht ca. 3,97 Schekel (Stand: 01.02.2021). Israel ist modern und fortschrittlich, du wirst Geldautomaten an jeder Ecke finden.
Wir haben für die gesamte Woche etwa 700€ pro Person inklusive Flügen bezahlt. Israel eignet sich auch für Backpacker, du solltest hierbei mit einem Tagesbudget von durchschnittlich 30-40€ planen. Wir listen dir hier nochmal einige Kosten pro Person auf:
Flüge Düsseldorf – Tel Aviv | 200 Euro |
Einfache Unterkunft (Doppelzimmer) ohne Frühstück | ab 30 Euro pro Nacht |
Hostel (Dorm) inkl. Frühstück | ab ca. 15 Euro pro Nacht |
Busfahrt Tel-Aviv – Jerusalem | ca. 12 Euro |
Taxifahrt Airport Ben Gurion – Tel Aviv | ca. 30 Euro |
Mietwagen (Kleinwagen) 1 Woche ab Tel-Aviv | ab ca. 170 Euro zzgl. Benzin |
1 Liter Benzin | ca. 1,48 Euro |
Schwarma im Imbissladen | ca. 4-5 Euro |
Gericht im einfachen Restaurant | ca. 10-12 Euro |
Wie du siehst ist Israel z.B. im Vergleich zu Thailand doch etwas kostenintensiver. Als Backpacker kannst du aber gerade beim Thema Übernachtungen in Hostels noch eine Menge Geld sparen. Durch Essen auf Märkten gibt es zusätzlich eine Möglichkeit Kosten zu sparen. Alles in Allem war die Reise eine tolle Erfahrung und wir können dir nur empfehlen, Israel zu bereisen!
Ich hoffe, ich konnte dir dieses vielfältige Land näher bringen. Wenn du Fragen zu deiner Israel Rundreise oder sonstige Anmerkungen hast, schreib mir gerne!